Gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß.
He is educated who knows how to find out what he doesn't know.
Celui qui est cultivé, c'est celui qui sait où trouver ce qu'il ne sait pas.
He is educated who knows how to find out what he doesn't know.
Celui qui est cultivé, c'est celui qui sait où trouver ce qu'il ne sait pas.
Antwort: Vermutlich stammt dieses Zitat aus China. Von Georg Simmel ist es jedenfalls nicht, denn er beruft sich selbst auf ein unbestimmtes "Man":
Man hat mit Recht gesagt: gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß.
(In Georg Simmel: Postume Veröffentlichungen, Ungedrucktes, Schulpädagogik. Suhrkamp 2004, S. 355)
Korrekt ist also die Verfasserangabe nach Georg Simmel. Nachtrag: Auch diese Version ist nicht ganz korrekt. Wörtlich hat Simmel gesagt:
"Denn man hat mit Recht gesagt: gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß."
Der Satz findet sich in dem folgenden Text:
Jeder Lehrstoff greift von sich aus schon über sich hinaus, er ist der Teil eines Ganzen, ja vieler Ganzen, in deren Zusammenhang er allein wirklich verstanden werden kann. Er ist umgeben von abgestuften Schichten immer weiterer Kenntnisse, die schließlich nur allgemeine Umrisse weitester Gebiete sind. Dieses Weitergreifen, dieser Überblick über das Gesamtgebiet muß gewonnen werden, wenn »Bildung« erreicht werden soll. Denn man hat mit Recht gesagt: gebildet ist, wer weiß, wo er findet, was er nicht weiß. Und dieser logisch-ideellen Erweiterung entspricht natürlich die Kraft und Lebendigkeit unserer geistigen Totalität. Dies hat noch eine greifbarere praktische Bedeutung: »Ich halte jede Organisation von vornherein für verfehlt, die dem reiferen Schüler nicht gestattet, neben seinen offiziellen Schularbeiten sich auch nach seiner Wahl wissenschaftlichen oder künstlerischen Beschäftigungen hinzugeben. Ja, ich möchte behaupten, daß es geradezu ein Wertmesser für die bildende Kraft – einer Schule ist, ob ihre Schüler der oberen Klassen aus freiem Antrieb sich in den Dienst irgendeiner von der Schule nicht geforderten Arbeit stellen« (Kerschensteiner).**(In Georg Kerschensteiner: Grundfragen der Schulorganisation. Teubner 1912, S. 255)
Könnte es nicht sein, dass er einfach ein bisschen mit dem berühmten Sokrates gespielt hat?
AntwortenLöschen„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ (οἶδα οὐκ εἰδώς, oîda ouk eidōs)[1] ist ein geflügeltes Wort, das als verfälschende Verkürzung eines Zitats aus Platons Apologie dem griechischen Philosophen Sokrates zugeschrieben wird.
Das glaube ich eher nicht, denn Simmel bezieht sich ja darauf, dass man das, was man nicht weiß finden kann, wenn man nur weiß, wo man danach suchen muss.
AntwortenLöschenZum besseren Verständnis habe ich den Text eingestellt, in dem der Satz steht.
AntwortenLöschenVery Nice And Interesting Post, thank you for sharing
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