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Donnerstag, 22. September 2011

… es kommt alles noch herrlicher wieder …

… schreibt Rainer Maria Rilke am 29. 4. 1904 an seinen Schwager Friedrich Westhoff:

„Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muss in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, denen gegenüber es nichts Vergangenes und Verborgenes gibt.“

Offensichtlich gibt es kaum ein Zitat, das man nicht verfälschen kann und das dann prompt mit der falschen Zitierweise von anderen übernommen wird. Hier wurde aus „eine Freude“ „ein Freund“, vielleicht weil jemand gerade von einem Freund bitterlich enttäuscht wurde? Nur hat Rilke das nicht gesagt. Er schreibt allgemein vom Menschen, der verloren geht.

Quelle: http://www.marschler.at/worte-rilke-briefe-westhoff.htm

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