Des Kriegs Buchstaben*
Kummer, der das Marek verzehret,
Raub, der Hab und Gut verheret,
Jammer, der den Sinn verkehret,
Elend, das den Leib beschweret,
Grausamkeit, die unrecht fehret:
Sind die Frucht, die Krieg gewehret.
Kummer, der das Mark verzehret,
Raub, der Hab und Gut verheeret,
Jammer, der den Sinn verkehret,
Elend, das den Leib beschweret
Grausamkeit, die unrecht kehret,
Sind die Frucht, die Krieg gewähret.
Friedrich von Logau
*Das Gedicht ist ein Akrostichon
Antwort: Das Gedicht, mit dem er den dreißigjährigen Krieg anprangert, ist erstmals ins Stammbuch von Ludwig von Logau (Pseudonym Salomon von Golaw) und später Ernst Friedrich von Logau, 1632–1698, handschriftlich aufgenommen worden (Quelle: http://tinyurl.com/3uajfn). Ob es dabei ist, weiß ich nicht.
Es könnte allerdings sein, dass es in Erstes Hundert Teutscher Reime. Sprüche Salomons von Golaw (auch Zweihundert teutsche Reimensprüche Salomons von Golaw), Breslau 1638, erschienen ist. Auf jeden Fall wurde es in Salomons von Golaw deutscher Sinn-Getichte: Drey Tausend, Drey Teile in einem Band, Kloßmann o. J. (wahrscheinlich 1654) (eprograf. Nachdruck Hildesheim 1972, S. 107 (49) abgedruckt (Quelle: http://tinyurl.com/3hw5p79). Das Buch ist später unter dem Titel Friedrichs von Logans Sämmtliche Sinngedichte, hrsg. von Gustav Eitner, Litterarischer Verein in Stuttgart 1872, erschienen.
(Logaus Gedicht Des Todes Buchstaben können Sie hier lesen)
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